Intern

Doreen Liebenow, Charlotte Haase, Charlotte von Bernstorff & Jens Nachtwei

Getrieben von Ressourcenengpässen hält das Kompetenzmanagement verstärkten Einzug in die Personalarbeit, und das Bedürfnis nach einer dauerhaft professionellen Verankerung desselben wird immer größer. Unternehmen müssen zukünftig mehr denn je an der Firmenstrategie orientierte Kompetenzprofile definieren und Instrumente anwenden, mit denen relevante Kompetenzen identifiziert, entwickelt und evaluiert werden können. Jedoch fehlt es Personalmanagern häufig an Hilfestellungen, wie z.B. wissenschaftliche Erkenntnisse dabei mit praktischen Anforderungen übereinzubringen sind. Aussagekräftige Kompetenz- Label, konkrete Definitionen von Kompetenzen sowie Verhaltensanker werden vernachlässigt, sodass Kompetenzmodelle oft nur reine Auflistungen von Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie Bereitschaften (vgl. Einstellungen) darstellen und Unternehmen sich in einem Dschungel aus Kompetenzen verlieren. Dieser Artikel soll einen Eindruck von der Konstruktion und Überprüfung eines wissenschaftlich fundierten Kompetenzmodells vermitteln und praktische Empfehlungen für die Entwicklung eines solchen Modells liefern. Mithilfe einer Card-Sorting-Erhebung wurde die erste Version des Kompetenzmodells überprüft. Die Studie konnte zeigen, dass ein grundlegender Schritt auf dem Weg der Entwicklung des wissenschaftlich fundierten Kompetenzmodells erfolgreich umgesetzt wurde. Alle teilnehmenden Personen der Studie haben den überwiegenden Teil der Definitionsbestandteile modellkonform zugeordnet. Zudem wurden alle elf im Kompetenzmodell definierten Kompetenzen als transparent und weitestgehend inhaltlich unabhängig voneinander beurteilt. Nach der Entwicklung des wissenschaftlich fundierten Kompetenzmodells ergab sich die Fragestellung: Wie kann dieses Modell in der Praxis genutzt werden? Auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse und deren Einsatz in der Praxis lassen sich allgemeine Anforderungskriterien für „gute“ Kompetenzmodelle und deren Anwendung ableiten.

Themenheft 01-2014