Intern

Rainer Leenen, Siegfried Stumpf, Stefan Höft

Adverse Impact liegt vor, wenn Personalauswahl eine beträchtlich unterschiedliche Auswahlquote zum Ergebnis hat, die zu Lasten der Mitglieder einer sozialen Gruppierung geht. Das Vorliegen von Adverse Impact ist nicht gleichzusetzen mit dem Verstoß gegen Fairnessgesichtspunkte, sollte aber als ernster Hinweis und Impuls verstanden werden, die Fairness des Auswahlverfahrens zu überprüfen.

In diesem Beitrag stehen Unterschiede im Abschneiden unterschiedlicher ethnisch-kultureller Gruppen in der Personalauswahl im Mittelpunkt. Hierzu wird ein differenzierter Überblick zum Stand der Forschung gegeben. Es wird dargestellt, inwieweit ethnisch-kulturelle Subgruppendifferenzen auftreten, inwiefern diese von der Auswahlmethodik sowie der spezifisch betrachteten Ethnie/Kultur abhängen und durch welche Maßnahmen Subgruppendifferenzen reduziert und bessere Chancen insbesondere für Minoritäten geschaffen werden können, ohne die Validität des Auswahlverfahrens zu gefährden.

Davon ausgehend werden Leitlinien für die Praxis der Personalauswahl formuliert, die dabei unterstützen sollen, die kulturelle Diversität der Belegschaft in einer Organisation zu erhöhen und das Auswahlverfahren fair und valide zu gestalten. Die Leitlinien sind prozessorientiert abgefasst, sie decken von der Anforderungsanalyse über die Konzeption und Durchführung des Verfahrens bis hin zur Evaluierung die erforderlichen Prozessschritte ab und geben Gestaltungsvorschläge zur Reduktion von Adverse Impact und zur Etablierung eines validen und kulturfairen Auswahlverfahrens.

Themenheft 01-2014