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Klaus G. Melchers


Zusammenfassung
Der Artikel von Schmidt und Hunter (1998) bietet einen Überblick und Vergleich der Kriteriumsvalidität verschiedenster Personalauswahlverfahren. Für ihren Artikel haben Schmidt und Hunter jeweils metaanalytisch ermittelte Validitäten ausgewählt, bei denen Korrekturen für Varianzeinschränkung im Auswahlverfahren und Unreliabilität des Kriteriums (d. h. der Messung der Arbeitsleistung) vorgenommen wurden. Hiermit wollten Schmidt und Hunter einen umfassenden Vergleich der wahren Validität der verschiedenen Auswahlverfahren ermöglichen. Trotzdem gibt es eine Reihe von Aspekten, die die Interpretation dieses Vergleichs erschweren bzw. die zu falschen Schlussfolgerungen führen: Erstens die Qualität und Datengrundlage der Metaanalysen, die für diesen Vergleich herangezogen wurden, zweitens die fehlenden Informationen zu unkorrigierten metaanalytischen Validitäten der verschiedenen Auswahlverfahren, drittens unterschiedliche Vorgehensweisen und Annahmen im Rahmen der durchgeführten Korrekturen in den verwendeten Metaanalysen, viertens das gewählte Kriterium, das durch die verschiedenen Auswahlverfahren vorhergesagt werden soll, und fünftens das Problem von nicht berücksichtigte Auswahlverfahren in dieser Übersicht. Im Rahmen dieses Beitrags werden die verschiedenen Aspekte und ihre Bedeutung jeweils genauer erläutert, und es wird dargestellt, inwiefern sich Schlussfolgerungen bzgl. der Validität von Auswahlverfahren ändern können, wenn andere Annahmen und Vorgehensweisen als bei Schmidt und Hunter (1998) gewählt werden.

Schlüsselwörter: Personalauswahl, Metaanalyse, Kriteriumsvalidität, Überblicksartikel

Themenheft 01-2014