Dieter Hasselmann
Zusammenfassung
Die Überblicksstudie metaanalytischer Befunde von Schmidt und Hunter (1998) stellt einen vielbeachteten Meilenstein der Bewertung von Validität und Nützlichkeit der gebräuchlichen eignungsdiagnostischen Instrumente dar. Erörtert wird, welche Implikationen die Ergebnisse für das Feld der Managementdiagnostik hatten (bzw. haben) und haben sollten. Dabei werden insbesondere zwei Aspekte näher betrachtet. Zum einem die Frage, wieweit Intelligenztests, die sich in der Studie als besonders valide erwiesen, (auch) für die Managementdiagnostik als unverzichtbare Kernmethode anzusehen sind. Zum anderen wird diskutiert, ob trotz der nur moderaten Validitätskennwerte von Assessment Centern eine multimethodale Verfahrensgestaltung für Zwecke der Managementdiagnostik angestrebt werden sollte. Als Ergebnis der Betrachtungen wird der methodische Entwicklungsimpuls der Ergebnisse der Metaanalyse von Schmidt und Hunter für die Praxis der Managementdiagnostik relativiert. Für die Aussagefähigkeit eignungsdiagnostischer Verfahren, auch in der Managementdiagnostik, werden vielmehr die Gestaltung des (kompletten) eignungsdiagnostischen Prozesses sowie die zahlreichen damit verbundenen Ausgestaltungs- und Durchführungsfragen als entscheidend herausgestellt.
Schlüsselwörter: Managementdiagnostik, Metaanalyse, Intelligenztests, Assessment Center, Multimethodale Verfahren