Hubert Annen
Zusammenfassung
Gemäß seinen Statuten setzt sich der Verein Swiss Assessment dafür ein, dass sich die als Assessment Center (AC) bezeichneten Selektions- und Personalentwicklungsverfahren an den wissenschaftlich anerkannten Qualitätsstandards der AC-Technik orientieren. Folglich verpflichten sich dessen Mitglieder in einer Selbstdeklaration zur sorgfältigen Durchführung, Entwicklung und Evaluierung von ACs. Um dem
Vereinszweck nach innen und außen Verbindlichkeit und Nachdruck zu verleihen, entwickelte Swiss Assessment ein Zertifizierungsverfahren, das im Jahr 2012 in Kraft trat. Im Rahmen einer Dokumentenanalyse und eines Audits wird hier der Tatbeweis erbracht, dass man sich an den Standards orientiert. Die Zertifizierungsverfahren mit internen oder externen Anbietern von AC-Dienstleistungen führen spezifische Aspekte zu Tage, die für vorliegende Thematik relevant sind. Qualitätskriterien wie AC-Konstruktion, Beurteilendenschulung, Beurteilungsprozess, Infrastruktur und Kundenzufriedenheit stellen normalerweise keine allzu großen Herausforderungen dar. Ein beträchtlicher Zusatzaufwand muss indes bei der Evaluation geleistet werden. Die Feststellung der prädiktiven Validität ist offenbar kein Standardverhalten. Ebenfalls beträchtliche Hürden gilt es bei der Anwendung psychologischer Testverfahren zu überwinden. Hier sind immer noch Instrumente im Umlauf, die den wissenschaftlichen Anforderungen nicht genügen. Swiss Assessment leistet mit dem AC-Qualitätslabel einen greifbaren Beitrag dazu, dass Personalselektion und Potenzialfeststellung im Rahmen der Personalentwicklung nicht dem Zufall überlassen werden. Zertifizierte AC-Anbieter stärken damit ihre (Markt-)Position, und Bezügern von ACDienstleistungen wird generell die Sicherheit gegeben, ein Verfahren zu nutzen, das den Qualitätsstandards entspricht.
Schlüsselwörter: Assessment Center; Qualitätsstandards; Qualitätssicherung; Zertifizierungsverfahren; Qualitätslabel