Stefan Höft
Zusammenfassung
Nach einer kurzen Einführung zu metaanalytischen Grundprinzipien werden die wesentlichen Aussagen der bekannten Übersichts zur kriteriumsbezogenen Validität von eignungsdiagnostischen Verfahren von Schmidt und Hunter (1998) zusammengefasst. Sehr deutlich wurde von den Autoren auch in anderen Publikationen die hohe Validität von kognitiven Fähigkeitstests betont. Im Anschluss werden die Kritikpunkte
von Sackett, Zhang, Berry und Lievens (2022) zur Studie von Schmidt und Hunter dargestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die aus Sicht von Sackett et al. zu großzügig angewandte Korrektur von Varianzeinschränkungen im Prädiktor. Quintessenz ist die Präsentation einer aktualisierten Validitätsübersicht, die auf angepassten Reanalysen und neuen Befunden basiert. Hier zeigt sich eine deutlich homogenere
Validitätslage mit einer Mehrheit der Koeffizienten zwischen .20 und .40 über alle Verfahrensklassen hinweg. Kognitive Fähigkeitstests rangieren nur noch im Mittelfeld, während strukturierte Einstellungsgespräche die höchsten Werte aufweisen. Im Fazit werden die Konsequenzen der Aktualisierung für Forschung und Praxis kurz reflektiert.
Schlüsselwörter: kriteriumsbezogene Validität, eignungsdiagnostische Verfahren, Metaanalyse Korrektur von Varianzeinschränkungen, Personalauswahl